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Hiermit möchten wir, für Eure Sicherheit, auf die aktuellen Empfehlungen des VDST verweisen, die wir hier noch mal wiedergeben:

Corona: Empfehlungen zur Rückkehr zum Tauchsport nach einer Infektion mit SARS-CoV2 (GTÜM/DLRG/VDST) (Wieder-)Erteilung der Tauchtauglichkeit

Vorbemerkungen

Bei einer Infektion mit dem Erreger SARS-CoV2 erlischt zunächst eine vorhandene Tauchtauglichkeit.

Die (Wieder)Erteilung der Tauchtauglichkeit nach Ende der Erkrankung sollte ausschließlich durch einen tauchmedizinisch qualifizierte/n Ärztin/Arzt erfolgen. Das reine Abklingen der Symptome, wie bei einem grippalen Infekt, ist nicht ausreichend.

Für die (Wieder)Erteilung der Tauchtauglichkeit werden im Folgenden Handlungsempfehlungen gegeben, welche den Wissensstand im 1. Quartal 2022 darstellen.

Derzeit hat sich die Gesamtlage der Pandemie in Deutschland gegenüber Frühjahr 2021 verändert: ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung und somit auch der Taucher, ist vollständig geimpft, und der inzwischen vorherrschende Virusstamm ist die aktuelle Omikron-Variante mit offensichtlich eher milderen Verläufen.

Parallel hierzu ist allerdings die Sensibilisierung für Post-Covid – die verlängerte und auch verzögerte Rekonvaleszenz, sowie für Long-Covid – eine möglicherweise chronisch-inflammative Covid-Nacherkrankung mit teilweise protrahiertem Verlauf – gestiegen.

Diese Aspekte sollten grundsätzlich mit betrachtet werden, wenn die Frage der Rückkehr zum Tauchsport beantwortet werden soll.

So wird im Folgenden in der Formulierung der Empfehlungen der Impfstatus des Betreffenden nicht betrachtet werden. Dennoch sollte es aber Beachtung finden, dass vollständig Geimpfte generell mildere Verläufe zu haben scheinen, auch mit einem geringeren Risiko für Post- und Long-Covid, soweit die aktuelle Datenlage Schlussfolgerungen zulässt.

Empfehlung für das Procedere:

Fallgruppe A

Zeitpunkt 1: Positiver Nachweis der Infektion mit SARS-CoV2

  • keine Symptome oder sehr milde Symptome (ähnlich Schnupfen)

Zeitpunkt 2: negativer Test / Ende der Isolierung

  • keine relevanten Restbeschwerden

Ab 4 Wochen nach Testnegativität Untersuchung auf (Wieder)Erteilung der Tauchtauglichkeit möglich.
Wenn sich in dieser Untersuchung ein unauffälliger Gesamtbefund ergibt, dann ist wieder uneingeschränkte Tauchtauglichkeit gegeben.

Umfang der ärztlichen Diagnostik:

  • Tauchmedizinischer Untersuchungsbogen der GTÜM/ÖGTH
  • symptomorientierte Untersuchung
  • gegebenenfalls weitere Diagnostik wie z.B.
    • Ruhe-EKG
    • einfache Lungenfunktionsuntersuchung (LuFu)


Fallgruppe B

Zeitpunkt 1: Positiver Nachweis der Infektion mit SARS-CoV2

  • milde bis deutlichere Symptome (ähnlich Grippe)

Zeitpunkt 2: negativer Test / Ende der Isolierung

  • noch Restbeschwerden

Mindestens 4 Wochen nach Abklingen aller Restbeschwerden Untersuchung auf (Wieder)Erteilung der Tauchtauglichkeit möglich.
Wenn sich in dieser Untersuchung ein unauffälliger Gesamtbefund ergibt, dann ist wieder uneingeschränkte Tauchtauglichkeit gegeben.

Umfang der ärztlichen Diagnostik:

  • Tauchmedizinischer Untersuchungsbogen der GTÜM/ÖGTH
  • tauchsportliche Untersuchung
  • Ruhe-EKG
  • einfache Lungenfunktionsuntersuchung (LuFu)
  • gegebenenfalls weitere Diagnostik wie z.B.
    • Belastungs-EKG
    • Bodyplethysmographie, DLCO,
    • Low-dose HR-CT Thorax (ohne KM)
    • Labor: Routine plus hs-Troponin und NT pro-BNP)
  • hier Achten auf Post- und ggf. Long-Covid


Fallgruppe C

Zeitpunkt 1: Positiver Nachweis der Infektion mit SARS-CoV2

  • über B hinausgehende schwerere Gesamtsymptomatik jeglicher Art, z.B. Krankenhausaufenthalt

Zeitpunkt 2: negativer Test / Ende der Isolierung

  • je nach individuellem Verlauf der Genesung ohne/mit Post- oder Long-Covid

Mindestens 3-6 Monate (ärztliche Einschätzung) nach vollständiger Genesung Untersuchung auf (Wieder)Erteilung der Tauchtauglichkeit möglich.
Gegebenenfalls ist eine Wiedererlangung der Tauchtauglichkeit möglich.

Umfang der ärztlichen Diagnostik:

  • Tauchmedizinischer Untersuchungsbogen der GTÜM/ÖGTH
  • tauchsportliche Untersuchung
  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Bodyplethysmographie, DLCO
  • Low-dose HR-CT Thorax erwägen (ohne KM)
  • Labor: Routine plus hs-Troponin und NT pro-BNP
  • Echokardiographie
  • gegebenenfalls weiterführende Diagnostik
  • hier Achten auf Post- und ggf. Long-Covid

 

gez.
PD Dr.med. Lars Eichorn            PD Dr. med. Stefan Linsler                    Dr. med. Heike Gatermann
Präsident GTÜM            Bundesbeauftragter Tauchmedizin DLRG    Fachbereichsleiterin Medizin VDST