Reserve Cap Roux
Der Tag beginnt mit erfrischenden 24°C. Um 8:00 Uhr geht es mit vollgepackten Minibus zum Hafen. Heute tauchen wir an der Reserve Cap Roux. „Reserve“ bedeutet, das hier nicht gefischt oder geangelt werden darf. Es ist ein Reproduktionsgebiet für die Lebewesen. Die Tiere sind dadurch weniger scheu und man kann sehr seltene Bewohner entdecken. Die Anfahrt dauert ca. 35-40 Minuten.
Wir waren mit 6 Tauchern auf dem Boot. Andrea und ich tauchten zusammen und die anderen (eine Familie von der Loire) in einer Vierergruppe mit einem weiteren Taucher. Der Felsen ist seit einigen Jahren sehr hartnäckig mit Algen überwuchert jedoch sind hier regelmäßig Merou (Zackenbarsche), Corp (Meerrabe), Moustelle (Gabeldorsch) und häufiger auch ein Raei (Rochen) zu sehen.
Plongée de Soir (Lion de Mer)
Am Abend ist noch ein „Plongée de Soir“ geplant. Es ist kein richtiger Nachtauchgang, sondern wir tauchen in die Dämmerung hinein – vielleicht eher eine Art „Feierabend-Tauchgang“. Elisabeth, ihr Mann Jean-Franck und ihre Tochter Aline kamen mit. Andrea und ich tauchten diesmal nicht wie zuvor zwischen den beiden Felsen durch, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Wir halten uns direkt am Lion in wenigen Metern Tiefe und kommen zu einem Durchbruch der uns auf die andere Seite des Lion führt. Dieser Durchbruch ist an der Decke schön mit Anémone juane (gelbe Krustenanemone) bewachsen. Auf der anderen Seite steht eine Statue die vor vielen Jahren dort hingestellt wurde und mitterweile stark bewachsen ist. Folgt man den Felsen (rechte Schulter) kommt man zu einem Bereich der „Piscine“ (Schwimmbad) genannt wird. Taucht man von Statue jedoch weiter geradeaus und biegt später erst rechts ab kommt man zu den tieferen Bereichen. Rechte Schulter am Felsen taucht man dann in Richtung Grotte á Coraille. Von dort aus führt der Weg über das Plateau zurück zu dem Durchgang zwischen Lion und dem kleinen Felsen. Theoretisch könnte man auf diesem Weg den ganzen Lion einmal umtauchen. Auf dem Rückweg, direkt an den Bojen, wo mittlerweile viele Boote festgemacht haben, versammelten sich Schwärme von kleinen Fischen. Die letzten Sonnenstrahlen versuchen in die Tiefe vorzudringen – es ist immer wieder ein schöner Anblick (von unten).
im Anschluß wird auf dem Boot ein Apero gemacht – jeder bringt etwas mit. Patrick und ich trinken ein großes Bier, der Rest zieht den Rose-Wein vor. Jean-Franck hat extra eine Pizza végétarienne (eine vegetarische Pizza) für uns gemacht. Bei angenehmen 27°C (auf dem Wasser fühlt es sich etwas kühler an) genießen wir die Abendstimmung und schauen der Sonne zu wie sie langsam am Horizont versinkt.
à demain
Stefan